Früherkennung von Prostatakrebs wird mehr zur Sache des Patienten

Die Experten für den häufigsten Tumor des Mannes, das Prostatakarzinom, sind selbstkritischer geworden: „Wir Urologen sind uns darüber im Klaren, dass wir zu viele Männer behandelt haben“, sagt Professor Manfred Wirth von der Universitätsklinik Dresden und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) in der „Apotheken Umschau“.
Das Problem liegt in der Früherkennung: Die modernen Diagnosemethoden können Prostatakrebs schon im Anfangsstadium entdecken. Nur lässt sich meist nicht sicher voraussagen, welche Auswirkungen der Krebs auf das Leben des Patienten haben wird. Denn viele Tumore wachsen so langsam, dass die Männer ihren Krebs nie spüren und nicht an ihm sterben werden. Eine europaweite Studie mit 182000 Männern etwa hat ergeben, dass sich im Schnitt 1410 Männer neun Jahre lang regelmäßig testen lassen müssten, um einen vor dem Prostatakrebstod zu retten. Aber: Von den Getesteten würden 48 eine Krebsbehandlung bekommen, ohne wirklich krank zu sein. Die DGU sieht derzeit keine Grundlage, um flächendeckende Untersuchungen zur Früherkennung („Screening“) zu empfehlen, rät aber weiterhin zum vorsorglichen Test. „Es schadet nicht, den Zustand seiner Prostata zu kennen“, sagt Wirth. „Man muss nur die richtigen Konsequenzen ziehen. … Der aufgeklärte Patient entscheidet.“
(Pressemitteilung der Apotheken Umschau)

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