Elementarschäden meist nicht automatisch über Gebäudeversicherung abgedeckt

„Weiße Weihnachten“ stehen hierzulande in der kalten Jahreszeit traditionell ganz weit oben auf der Wetter-Wunschliste. Doch beschert die weiße Pracht gerade Hausbesitzern im ganzen Land zunehmend auch Kopfschmerzen: Denn fällt zu viel Schnee an einem Ort, ächzen die winterlichen Dächer unter der eiskalten Last.

Doch wie schwer ist eigentlich Schnee und ab wann können solche Wetterkapriolen tatsächlich gefährlich werden? – Was beunruhigte Hausbesitzer zum Thema „Schneelast“ unbedingt wissen sollten, erklärt Rolf Mertens, Experte für Gebäudeversicherungen bei ERGO.

„Ganz gleich, ob sie in einem Flachdachbungalow, einem Reihenmittelhaus oder einem freistehenden Anwesen mit spitzem Giebel wohnen: In der Regel ist die Tragfähigkeit eines Daches um ein Vielfaches höher, als die normalerweise in einer Region zu erwartenden Schneelasten“, beruhigt ERGO-Experte Rolf Mertens: „Sollten Sie keine Unterlagen über die zulässige Schneelast Ihres Eigenheims zur Hand haben, wenden Sie sich am besten an die untere Bauaufsichtsbehörde Ihrer Kommune. Diese sollte über die entsprechenden Daten verfügen.“

Wenn die Last zu groß wird

Wechseln sich Schneefall und Tauwetter über einen längeren Zeitraum schnell und häufig ab, kann sich die weiße Pracht auf dem Dach allerdings bedrohlich verdichten und so dennoch zu einem schwerwiegenden Problem werden. Denn nasser oder wieder gefrorener Schnee wiegt unter Umständen mehrere hundert Kilo pro Quadratmeter. „Ein Gewicht, als hätten Sie auf Ihrem Dach mehrere Autos nebeneinander geparkt“, bestätigt der ERGO-Experte. Während der Schnee bei spitzen Giebeln meist nach einiger Zeit aufgrund seines wachsenden Eigengewichts in Form von (nicht immer ungefährlichen) Dachlawinen abrutscht, bleibt dieser Effekt bei flacheren Dachkonstruktionen häufig aus. „Erreicht die weiße Haube so tatsächlich einmal ein bedrohliches Gewicht, sollten Sie deshalb umgehend handeln“, mahnt Rolf Mertens.

Wie sich die aktuelle Schneelast berechnen lässt
„Wer abschätzen möchte, wann die Schneelast auf seinem Dach den kritischen Punkt erreicht, hat grundsätzlich mehrere Möglichkeiten“, weiß der ERGO-Experte. Zum einen lässt sich das Gesamtgewicht der verschiedenen, meist übereinander liegenden Schichten von Neuschnee, feuchtem oder nassem Altschnee sowie Schnee- und Wasser-Eis anhand vorgegebener Durchschnittswerte pro Quadratmeter und Schichthöhe berechnen. Zum anderen kann die aktuelle Schneelast aber auch durch Wiegen einiger Proben festgestellt werden. „Da aber auch ein winterlicher Dach-Spaziergang extrem gefährlich ist, sollten Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit immer einen Fachmann, zum Beispiel ein örtliches Ingenieurbüro, zu Rate ziehen – und niemals selbst Hand anlegen.“

Absicherung gegen die Schäden
Dass ein Dach, welches allen statischen und baulichen Vorgaben entspricht, tatsächlich unter dem darauf liegenden Schnee zusammenbricht, ist in Deutschland zum Glück zwar eher selten. Trotzdem können derart schwere „Belastungsproben“ dazu führen, dass die Statik einer Dach-Konstruktion dauerhaft in Mitleidenschaft gezogen wird und aufwändige Reparaturen unausweichlich werden – eine in der Regel kostspielige, aber keinesfalls zu vernachlässigende Folge. Wer die hohen Ausgaben scheut, rät der Experte für Gebäudeversicherungen zur Vorsorge:

„Meist sind Schäden durch so genannte ‚Elementargefahren’ wie zu hohe Schneelast, Überschwemmungen oder Stürme nicht automatisch durch die Gebäudeversicherung abgedeckt. Werfen Sie deshalb unbedingt einen Blick in Ihre Versicherungsunterlagen und lassen Sie sich von einem Fachmann beraten. Denn trotz Klimawandel und zunehmenden Wetter-Kapriolen können bestehende Policen in vielen Fällen noch um entsprechende Zusatzversicherungen gegen eine ganze Reihe von gefährlichen Launen der Natur erweitert werden.“

Pressemitteilung der ERGO

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