Dresdner Bank massiv durch Finanzkrise belastet

Die Verschärfung der Finanzmarktkrise hat im vergangenen Jahr das Ergebnis der Dresdner Bank massiv beeinträchtigt. Die Belastungen summierten sich im Berichtsjahr vor allem durch Bewertungseffekte und Vorsorgenotwendigkeiten im Kreditgeschäft auf 6,2 Mrd. Euro.

Zusätzlich fielen im Zusammenhang mit der Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank Abschreibungen auf latente Steuern in Höhe von rund 1,3 Mrd. Euro an.

Auf Basis vorläufiger, nicht testierter Zahlen schließt die Dresdner Bank trotz eines positiven Ergebnisses mit Privat- und Firmenkunden das Geschäftsjahr 2008 mit einem Jahresfehlbetrag von 6,3 Mrd. Euro ab.

Die operativen Erträge der Dresdner Bank lagen 2008 mit 0,7 Mrd.Euro um gut 87 Prozent niedriger als im Vorjahr. Ursächlich hierfür waren Bewertungserfordernisse, die überwiegend auf Bestände an strukturierten Kreditprodukten, Sicherungsgeschäfte mit Monolinern und auf Structured Investment Vehicles entfielen.

Der Zinsüberschuss betrug 2,8 Mrd. Euro (Vj. 3,1 Mrd. Euro). Auf vergleichbarer Basis ergab sich im originären Zinsgeschäft (ohne IAS 39) ein Zuwachs von rund 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Provisionsüberschuss ging um knapp 24 Prozent auf 2,2 Mrd. Euro zurück (Vj. 2,9 Mrd. Euro).

Dies lag in erster Linie an rückläufigen Erträgen aus dem Wertpapiergeschäft. Das Handelsergebnis sank aufgrund der oben genannten Bewertungserfordernisse auf minus 4,3 Mrd. Euro (Vj. minus 0,5 Mrd.Euro).

Der Verwaltungsaufwand lag mit 4,5 Mrd. Euro um rund 6 Prozent unter dem Vorjahr. Der Personalaufwand ging um rund 8 Prozent auf 2,7 Mrd. Euro zurück. Bei den Sachaufwendungen konnte ein Rückgang um rund 4 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro verzeichnet werden.

Die Risikovorsorge betrug 1,7 Mrd. Euro, nachdem im Vorjahr noch Nettoauflösungen von 132 Mio. Euro angefallen waren. Die Erhöhung ist vornehmlich auf zusätzlichen Bewertungsbedarf bei LBOFinanzierungen im 4. Quartal zurückzuführen.

Das operative Ergebnis 2008 betrug minus 5,6 Mrd. Euro nach einem Plus von 710 Mio. Euro im Vorjahr. Im 4. Quartal 2008 betrug es minus 3,9 Mrd. Euro und lag damit knapp 3,5 Mrd. Euro niedriger als vor Jahresfrist.

Im nicht-operativen Bereich erzielte die Dresdner Bank ein positives Ergebnis aus Finanzanlagen von 936 Mio. Euro (Vj. 183 Mio. Euro), das insbesondere auf den Verkauf von Beteiligungen im Zuge der Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank zurückzuführen ist.

Der Steueraufwand der Dresdner Bank betrug trotz des negativen Ergebnisses für 2008 gut 1,5 Mrd. Euro. Dies beruht darauf, dass – ausgelöst durch den Anteilseignerwechsel – Verlustvorträge der Dresdner Bank AG nicht weiter genutzt werden können und daher aktivierte latente Steuern abgeschrieben werden mussten.

Der Unternehmensbereich Private & Corporate Clients konnte trotz der Marktturbulenzen ein operatives Ergebnis von 537 Mio. Euro erzielen (Vj. 862 Mio. Euro).

Grund für den Rückgang waren insbesondere geringere Erträge aus dem Wertpapiergeschäft, die zu einem Rückgang des Provisionsüberschusses um 354 Mio. Euro auf 1,5 Mrd. Euro führten. Positiv entwickelte sich das Einlagengeschäft mit Nettozuflüssen von mehr als 8 Milliarden Euro in der zweiten Jahreshälfte.

Das Investment Banking wurde im Jahresverlauf 2008 zunehmend von der Finanzmarktkrise erfasst. Es ergab sich ein operativer Verlust in Höhe von 6,3 Mrd. Euro (Vj. minus 665 Mio. Euro). Das Handelsergebnis verschlechterte sich markt- und bewertungsbedingt um 4,2 Mrd. Euro auf minus 4,6 Mrd. Euro.

Im Fixed Income sowie in ausgewählten Geschäftsfeldern des Bereichs Global Banking konnten trotz des schwierigen Marktumfelds Ertragszuwächse erzielt werden.

Infolge der massiven Ergebnisbelastungen ging das Eigenkapital des Dresdner-Bank-Konzerns von 10,6 Mrd. Euro auf 2,8 Mrd. Euro zurück. Die Bilanzsumme der Dresdner Bank reduzierte sich um 15,8 Prozent auf 421,0 Mrd. Euro.

Die Kernkapitalquote der Dresdner Bank Gruppe betrug – bei risikogewichteten Aktiva von 114,9 Mrd. Euro – zum 31.12.2008 rund 4,0 Prozent, die Gesamtkapitalquote rund 8,4 Prozent.

Unter Berücksichtigung der mit der Allianz vereinbarten Übertragung von CDOs sowie der stillen Einlage der Allianz in Höhe von 750 Mio. Euro ergäbe sich pro-forma eine Kernkapitalquote des Dresdner-Bank- Konzerns in Höhe von 4,8 Prozent.

Der Jahresfehlbetrag in der Dresdner Bank AG betrug auf vorläufiger Basis 6,2 Mrd. Euro. Es ist davon auszugehen, dass selbst nach der vollständigen Auflösung von Rücklagen ein Bilanzverlust auszuweisen ist. Dies führt zu einer Verlustbeteiligung ausstehenden Hybrid- und Genussrechtskapitals.

Pressemitteilung der Dresdner Bank

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