Deutsche Sparer trotzen dem Zinstief

Die historisch niedrigen Zinsen halten die Deutschen nicht vom Sparen ab. Rund 77 Prozent der Bundesbürger legen Geld auf die hohe Kante, so eine Postbank Umfrage – auch wenn die aktuelle Zinsentwicklung jeden Vierten zum Geldausgeben verführt.

Ob 1964 oder 2014: Der letzte Arbeitstag vor dem 31. Oktober ist hierzulande dem Sparen gewidmet – und das schon seit 90 Jahren
Bild Nr. 1277, Quelle: Postbank

Download Bild-Datei (JPG, 653 KB)

Bild Nr. 1278, Quelle: Postbank

Download Bild-Datei (JPG, 865 KB)

Die derzeit wenig attraktive Zinssituation kann den Deutschen die Sparlust nicht verderben: Laut einer aktuellen Emnid-Vergleichsumfrage im Auftrag der Postbank legen rund 77 Prozent der Bundesbürger Geld auf die hohe Kante. Dies entspricht dem Niveau des Vorjahres (77 Prozent) und übertrifft den Wert von 2012 (73 Prozent) leicht. Aktuell sparen 41 Prozent der Befragten jeden Monat, 23 Prozent unregelmäßig (zum Beispiel einen Teil des Weihnachtsgeldes oder der Steuerrückzahlung) und zwölf Prozent regelmäßig mehrmals im Jahr. Ganz unbeeindruckt lässt die derzeitige Wirtschaftslage die Deutschen jedoch nicht: Jeder Dritte hat im vergangenen halben Jahr sein Sparverhalten geändert. 16 Prozent haben das Sparen gänzlich aufgegeben, knapp zwölf Prozent legen mehr zurück und neun Prozent sparen weniger. Während im Osten der Republik eher mehr Rücklagen gebildet werden (Ost: 16 Prozent, West: elf Prozent), stellen mehr Westdeutsche das Sparen ein (West: 17 Prozent, Ost: 13 Prozent).

Lust auf Konsum

Die Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank scheinen ihr Ziel zu erreichen und kurbeln den Konsum kräftig an. Auch bei den Deutschen sitzt das Geld lockerer: Laut Postbank Umfrage motiviert die Entwicklung der Zinsen im letzten halben Jahr jeden Vierten, mehr Geld auszugeben. 17 Prozent nutzen dazu ihre Ersparnisse, zwölf Prozent die laufenden Einnahmen. Knapp elf Prozent geben angesichts der niedrigen Zinsen weniger aus. Vor allem die weiblichen Befragten werden von den niedrigen Zinsen zu ausgiebigeren Shoppingtouren motiviert. 29 Prozent der Frauen erhöhten ihre Ausgaben, im Vergleich dazu aber nur 21 Prozent der Männer. „Neben den günstigen Zinsen steigern derzeit die positive Arbeitsmarkt- und Lohnentwicklung sowie die niedrige Inflation den Konsum“, erläutert Chefanlagestratege Marco Bargel von der Postbank. „Nichtsdestotrotz sparen die Deutschen unbeirrt weiter. Mehr als 78 Prozent derjenigen, die ihre Ausgaben aufgrund der niedrigen Zinsen erhöht haben, bilden trotzdem Rücklagen. Da wir hierzulande über eine tief verwurzelte Sparkultur verfügen, ist die aktuelle Zinssituation lediglich eine Momentaufnahme. Die Mehrheit der Anleger plant mit Weitsicht.“

Bild Nr. 1276, Quelle: Postbank

Download Bild-Datei (JPG, 371 KB)

Pressemitteilung Postbank (24.10.2014)

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
* Pflichtfelder

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.