Blindgänger bleiben nicht nur in Deutschland ein Risiko

Vor einem Jahr sorgte die kontrollierte Sprengung einer Fünf-Zentner-Bombe im Münchner Norden für Aufregung. Die Bombe, nur unweit der Allianz-Konzernzentrale gefunden, machte der Öffentlichkeit nur zu bewusst, welch schweres Erbe sich in den Stadtzentren verbirgt. Gerade wurde in Hannover eine Zehn-Zentner-Bombe erfolgreich entschärft. 9000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Das Problem ist jedoch keineswegs auf Deutschland beschränkt.

 

Allianz SE
München, 28.08.2013

28. August, 2012: Gegen Ende der bayerischen Schulferien heißt es für viele im Stadtteil Schwabing: Bombenalarm! Nachdem die Anwohner benachrichtigt worden waren, ihre Häuser zu verlassen, fuhr die Polizei durch die gespenstisch leeren Straßen und wies die letzten Passanten und Nachbarn an, die Sperrzone zu verlassen. Zur kontrollierten Detonation kam es schließlich erst am späten Abend, nachdem mehrere Entschärfungsversuche gescheitert waren. Die kurz darauf auf Youtube verbreiteten Bilder von Feuerball und brennenden Dachstühlen wurden tausendfach geklickt. Trotz zahlreicher zerbrochener Scheiben und Türen blieb der Sachschaden überschaubar. Größer waren die Gewinnausfälle der Geschäfte und Gaststätten rund um den Unglücksort.

Immer wieder werden in Deutschland Bomben aus dem 2. Weltkrieg gefunden. Auch fast 70 Jahre nach dem Krieg sind noch sehr viele Blindgänger unentdeckt. Die meisten werden während Bauarbeiten oder durch gezielte Luftbildauswertung, zum Beispiel beim Hauskauf gefunden. Schätzungen besagen, dass bis zu 20 Prozent aller Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg ungezündet liegenblieben. Das Risiko eines Blindgängerfunds ist also unverändert.

Sprengung der Fliegerbombe am 28. August 2012 um 21:54 Uhr in Schwabing, München

Entfernung ca. 300m

(c) Simon Aschenbrenner

Auch nach 70 Jahren eine große Gefahr: Bomben mit Säurezünder

In aller Regel können Experten die Blindgänger entschärfen und abtransportieren. Bei Bomben, die mit tückischen Säurezündern ausgerüstet sind, wie zum Beispiel die Schwabinger Bombe vom August 2012, ist eine kontrollierte Sprengung aber manchmal unvermeidlich. Der Zündmechanismus ist so konstruiert, dass die Bombe erst Stunden oder Tage nach dem Abwurf explodiert. Heute können Sprengmeister nur schwer vorhersagen, ob der Mechanismus einer solchen Bombe noch intakt ist.

Muss eine Bombe gesprengt werden, kann der Schaden an den umliegenden Häusern groß sein. Die Kosten für die Sprengung übernimmt der Staat. Für die Schäden an Gebäuden kommt die Hausrat- und Wohngebäudeversicherung auf. Die Kriegsklausel in Versicherungsverträgen wird bei Sprengungen von Weltkriegsbomben schon lange nicht mehr angewendet. Allerdings muss die Gebäude- oder Hausratsversicherung Brand, Blitzschlag und Explosion abdecken. Oft ist der Schaden für die Betriebe deutlich höher. Während Einnahmen ausfallen, belasten Fixkosten wie Miete, Löhne oder Gehälter den Geschäftsinhaber unverändert. Eine Ertragsausfallversicherung deckt die anfallenden Betriebskosten und den entgangenen Gewinn. Bei besonders großen Schäden kann es auch zu einer Kooperation zwischen Staat und Versicherer kommen.

 

 

Blindgänger: Ein internationales Problem

Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg sind keineswegs nur in Deutschland ein Problem. 2012 wurde in Amsterdam eine Bombe auf dem Flughafengelände gefunden – der Flugbetrieb musste stundenlang eingestellt werden, die wirtschaftlichen Folgekosten waren enorm. Im Oktober 2012 wurde auf dem Flughafen im japanischen Sendai ebenfalls eine Weltkriegsbombe gefunden. Wie schwer Japan im Weltkrieg bombardiert wurde, zeigt folgende Zahl aus dem Jahr 2011: Vor zwei Jahren wurden dort 38 Tonnen sprengbaren Materials entschärft. Auch in Großbritannien werden immer wieder Blindgänger entdeckt. Auch hier sprechen Experten von rund  zehn Prozent aller Weltkriegsbomben, die unentschärft im Boden von London und anderen großen Städten liegen. Im Juni 2008 mussten die Bauarbeiten am Olympiapark in London gestoppt werden, nachdem man eine 100 kg schwere Fliegerbombe gefunden hatte. Auch vor der südwestlichen Küste Englands liegen noch Tausende von Seeminen, die die britische Armee einst als Schutz gegen die befürchtete deutsche Invasion gelegt hatte.

  Vorbehalt bei Zukunftsaussagen

Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:

 

Disclaimer   Kontakt für Presse

Katerina Piro
Allianz SE
Tel. +49.89.3800-16048
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  Mehr Informationen Allianz Deutschland: Kontrollierte Sprengung in Viersen. “Situation rasch entschärft” in Ergebnis für den Kunden 2012. Seite 42-47

Pressemitteilung Allianz ( Allianz SE
München, 28.08.2013 )

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